Sonntag - 08.09.2024
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Die Kaufgewohnheiten der Österreicher

Von A wie Aktionen bis T wie Tierwohl: In seinem neuen Report beleuchtet der Verein Land schafft Leben die Kaufgewohnheiten der Österreicher und deren Auswirkungen.

Rund eineinhalb Tonnen Lebensmittel konsumieren die Österreicher durchschnittlich pro Kopf und Jahr. Diese immense Menge muss zunächst einmal gekauft werden, denn kaum jemand produziert seine Lebensmittel selbst. Doch worauf achtet der Österreicher beim Einkauf? Wie oft wird zu Bio-Produkten gegriffen? Warum ist Österreich das Land der Rabattaktionen? Diesen und vielen weiteren Aspekten rund um unseren Lebensmittelkonsum hat sich Land schafft Leben in seinem neuen Report gewidmet. Die Ergebnisse zeigen: Das Kaufverhalten passt oft nicht zu den hohen Ansprüchen, die an die Lebensmittelproduktion gestellt werden.

Herkunfts- und Haltungskennzeichnung als Entscheidungshilfe

„Genau vor diesem Dilemma stehen wir aktuell in der Diskussion rund um die Schweinehaltung. Denn gerade bei Fleisch haben wir oft sehr hohe Ansprüche an die Produktion, kaufen dann aber das Billigste“, nennt Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben, ein Beispiel für das widersprüchliche Konsumverhalten der Österreicher.

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Sie betont, dass es nicht ausreicht, die Produktionsstandards zu erhöhen. Diese müssen auch von uns Konsumenten durch bewusste Kaufentscheidungen unterstützt werden. Eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung, sowohl im Lebensmittelhandel als auch in der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung, sei dabei unerlässlich. Nur so können Verbraucher auf einen Blick erkennen, warum sie bereit sein sollten, mehr für hochwertiges Schweinefleisch zu bezahlen und dadurch eine nachhaltige Produktion zu fördern.

Was beim Lebensmittelkauf (wirklich) wichtig ist

Die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Forderungen und tatsächlichem Einkaufsverhalten lässt sich auch in Zahlen ablesen. So gaben in einer RollAMA-Befragung 48 Prozent der Befragten an, dass ihnen Tierwohl wichtig sei. Dennoch liegt der Anteil von Bio- und Tierwohlprodukten beim Schwein lediglich bei 7 Prozent. Hannes Royer, ebenfalls Gründer des Vereins, betont: „Die Ergebnisse unserer Recherche bestätigen vor allem eines: Dass uns gar nicht bewusst ist, wie viel Macht wir mit unserem Einkaufsverhalten eigentlich haben. Ein Beispiel: Jahrelang mussten Edelteile wie Schweinemedaillons in großen Mengen nach Österreich importiert werden, weil die Nachfrage so groß war. Aktuell hingegen werden die Edelteile österreichischer Schweine teilweise sogar faschiert, weil sie nicht nachgefragt werden. Das zeigt, welchen Einfluss unser Kaufverhalten auf die Lebensmittelproduktion hat. Wir haben hier als Konsumentinnen und Konsumenten eine große Verantwortung. Und die sollten wir unbedingt nutzen.“

Land der Berge, Land der Aktionen

Rabattaktionen spielen eine erhebliche Rolle beim Fleischkauf. 2023 lag der Anteil der in Aktionen verkauften Fleischprodukte bei 44 Prozent. In Österreich ist der Anteil an Aktionsware im Lebensmitteleinzelhandel generell sehr hoch – im Durchschnitt liegt er bei 30 bis 40 Prozent, nur in Tschechien ist dieser höher. Besonders auffällig sind die Rabattaktionen bei Bier: Schätzungen zufolge werden etwa 70 Prozent des Bieres in Aktion verkauft, bei Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft sogar noch mehr.

Geschmack als entscheidendes Kaufkriterium

Neben den zahlreichen Rabattaktionen spielen auch andere Kaufkriterien eine wichtige Rolle. An erster Stelle steht für die heimischen Konsumenten der Geschmack, gefolgt von der Herkunft und dem Preis des Lebensmittels. Auch der Nährwert und die Lebensmittelsicherheit sind bedeutende Faktoren. Darüber hinaus werden die Auswirkungen auf Umwelt und Klima sowie persönliche Überzeugungen beim Kauf berücksichtigt.

www.landschafftleben.at

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